Chronik Johann Brum Bauunternehmung GmbH
über 100 Jahre in Sossenheim
Gegründet bereits im Jahre 1899, wurde das Baugeschäft am 1. April 1900 in die Handwerkskammer Frankfurt am Main eingetragen. Der noch junge Johann Brum hatte sich, in dieser Zeit so üblich, aus dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb in dem damals noch selbstständigen Sossenheim an der Ecke Hauptstraße/Kirchgasse (heute Alt-Sossenheim/Michaelstraße) gelöst. Seine Lehr- und Gesellenjahre verbrachte er bei der Firma Kunz in Höchst. Gestützt von seinen beiden älteren Brüdern, machte er sich danach selbstständig.
Einsatzbereich war vornehmlich Sossenheim, Firmensitz die Thomestraße 5. Der Arbeitsbereich umfasste, nach heutigen Gesichtspunkten nicht mehr zeitgemäß, Erd-, Mauer- und Sichtmaurerarbeiten, Naturwerksteinarbeiten sowie Gerüst-, Lehmbau- und Putzarbeiten. Abdichtungs-, Beton-, Kanal- und Stahlbauarbeiten hatten noch geringfügige Bedeutung.
Mit vier bis sechs Helfern wurden Umbauarbeiten aller Art, aber auch bereits Neubauten, durchgeführt. Eine bemerkenswerte Baustelle bis 1914 war der Rohbau der Albrecht-Dürer-Schule in einer Arbeitsgemeinschaft mit zwei weiteren Sossenheimer Baugeschäften.
Nach einer kurzen Kriegsteilnahme des Firmengründers wurde der Baubetrieb nach dem 1. Weltkrieg wieder aufgenommen, erfolgreich fortgesetzt und 1932 an seinen Sohn Johann Brum übergeben.
Der Firmengründer Johann Brum
3. Generation - Johann Brum, der Enkel des Firmengründers
Nach Umzug in den heute noch bestehenden Firmensitz Michaelstraße 59 und Einstellung mehrerer Facharbeiter, wurden ab Mitte der 30er Jahre auch Bauarbeiten im Vordertaunus durchgeführt. Erwähnenswert ist hier der Aufwand, den man betrieb, täglich mit einer ganzen Kolonne die Baustelle in Bad Soden zu Fuß und mit einem „Drückkarren“ zu erreichen.
Eine Baustelle um 1928. In der Bildmitte der Firmengründer Johann Brum. Sein Sohn ist als 2.v.l. ebenfalls auf dem Bild zu sehen.
1939 starb der Firmengründer Johann Brum.
1940 wurde das Baugeschäft durch Teilnahme des damaligen Firmeninhabers am 2. Weltkrieg geschlossen und erst nach Kriegsgefangenschaft im April 1948 ein Neuanfang gewagt. Es ist heute kaum noch vorstellbar, mit welchem Kraftaufwand die verschiedensten Bauvorhaben durchgeführt wurden. Es gab gerade einmal Pickel, Spaten und Schaufel, um ein Kellergeschoss auszuschachten. Als Transportmittel für den Erdaushub dienten Schubkarren, die über Holzbohlen „gewuchtet“ werden mussten. Auch das nötige Baumaterial musste mit Muskelkraft, zum Beispiel mit einem „Vogel“, ins Ober- oder Dachgeschoss transportiert werden. Steine wurden in einer Menschenkette von Mann zu Mann „geschockt“. Nach und nach wurden diese Arbeiten durch Förderband, Lastenaufzug und Baukran erleichtert.
Im August 1953 starb Johann Brum und sein damals 20 Jahre alter Sohn Johann, der Enkel des Firmengründers, übernahm den Betrieb. Durch die regen Bautätigkeiten nach der Währungsreform 1948, angefangen von Reparaturarbeiten an beschädigten Häusern bis hin zu Neubauten von Ein- und Mehrfamilienhäusern, wuchs das Unternehmen rasch. Aber auch durch den Arbeitseinsatz, die Freude am Bauen und Gestalten sowie die Persönlichkeit des noch jungen Firmeninhabers, hatte das Baugeschäft nach dem Krieg Erfolg.
Im Jahr des 100-jährigen Firmenjubiläums, 1999, zählt die Johann Brum Bauunternehmung GmbH, 20 gewerbliche Mitarbeiter. Davon sind einige schon viele Jahre im Unternehmen tätig. Mit mittlerweile modernen Baugeräten und „verbesserter“ Technik ist es möglich, in relativ kurzer Zeit Bauaufträge auszuführen und so den Fortbestand des Unternehmens zu sichern; bei vermehrter Billig-Konkurrenz durch sogenannte Auslands-„Kontingente“. Mittlerweile ist auch Sohn Johann Markus, der seinen Dipl.-Ing. im Fachbereich Architektur abschloss, im Unternehmen tätig. Er hält die Familientradition aufrecht und und gründete darüber hinaus 1995 die J.M.B. Bauträgergesellschaft mbH, die vornehmlich Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen in Sossenheim herstellt und vermarktet – gebaut natürlich von der Johann Brum Bauunternehmung GmbH.