Pfarrer Leo Peter, geboren 1908 in Frankfurt, gestorben 1996 in Frankfurt
Leo Peters Familie stammt aus Bühl. Er studierte von 1927 bis 1929 Kunstwissenschaft und Theologie in Frankfurt. 1934 wurde er zum Priester geweiht, zuletzt war er 1944 Kaplan im benachbarten Höchst. Zur Unterstützung von Pfarrer Wassmann wurde er 1949 als Coadjutor nach Sossenheim geschickt und im gleichen Jahr als Pfarrer eingesetzt.
Leo Peter ließ die gravierenden Bombenschäden in der St. Michaels-Kirche beseitigen und erneuerte sie unter Beratung des Landeskonservators mit bischöflicher Genehmigung sowie der Planung und Bauleitung des Sossenheimer Architekten Hans Busch. 1951 eröffnete er das Jugend- und Pfarrheim. 1956 erhielt die Kirche den vom ihm ausgesuchten neuen Sandsteinaltar, der heute auf dem „Alten Kirchfriedhof“ steht. Die Kirche zierte viele seiner Bilder. 1956 gestaltete er über dem Altar ein 4x8,5m großes Tuch mit Abbildung der Engel der Verkündigung, das er mit Unterstützung seiner Schwester auf einem blauen Untergrund, dem Himmel, mit weißen Fäden nähte. Dieses Engelsmotiv findet sich in vielen seiner bis heute erhalten gebliebenen Engelsbilder.
Die Fahne des 1913 gegründeten katholischen Frauen- und Müttervereins Sossenheim hat Pfarrer Peter ebenfalls entworfen und gestaltet, ebenso auch die vielen Chorbilder in der St. Michaelskirche. Zudem entwarf er viele Glasfenster. Den ersten Pfarrführer St. Michael schrieb er zum Osterfest 1957.
Zeichnung der Fahne des Frauen- und Müttervereins
Nach seinem Entwurf wurde das Kreuz über dem Altar im Kreuzgang des Frankfurter Doms vom Goldschmied Wernecke bearbeitet. Sehr viele Zeichnungen von Leo Peters abstrakter Kunst sind erhalten. In der Pfarrchronik heißt es über ihn:
„Er versuchte in seinen Kunstwerken der Freude Ausdruck zu geben, die ihn in seinem Beruf beseelte.“
Totenbild aus der Chronik St. Michael